Roland Schappert - Bad Alchemy #117 preview

ROLAND SCHAPPERT Route 2 (R-ecords, 2xLP): Der an „Route 1“ (BA 114) anknüpfende Trip des Kölner Kunst-, Kunstbuch- und Klangkunstmachers schließt sich bei 'Darwin' denjenigen an, die, wiewohl von Brüll- oder sonstigen Affen abstammend, sich glockenspielerisch entwickelten, mit einem Ohr für Vögel, Kinder, Meeresbrandung. In 'Drohnt' zwittern dröhnt und droht und schlagen dröhnend Alarm, Ufos flattern wie Diskusscheiben, von einem universalen Polyphem Richtung Erde geschleudert – die Gänse des Kapitols schnattern, ein Arme-Sünder-Glöckchen schlägt zu zwitschernden Pixeln. Kinder spielen, und auch das Meer leckt sich wieder die Lippen. 'I love you, ich' wirft dudelige Wellen, dunkle Keysounds umhuschen monoton pochenden Bass, verhaken sich als locked groove, ein Blechdepp behauptet: Ich liebe dich – eine Uptempo-'Coda' eia-eia-eilt hinterher. Bei 'Victor' geht's dudelig weiter, springlaunige Keys interagieren mit klackigem Loop, kaskadierenden Pixeln, stöhnenden Klängen. Mit schnellem Stapfen folgt 'Fällst mir leicht', halb Hayfoot, Strawfoot, halb Stomp, mit verdoppeltem Beat, plötzlich quarrendem Synthi, und wieder DadaDada, TamTam. 'Dich' stottert sich und d-ich, ich liebebe dichichich. Bei 'Barbate' kreist ein drahtiges Plinken, halb Gitarre, halb Cembalo, zu brummig repetierenden, hoppelig rauen Spuren. 'Cádiz' bringt wieder dudelig kaskadierende Schwingungen, in stabspiellauniger Lakonie, mit sporadisch schnarrigen Impulsen, die sich häufen. Bei 'Campari-Sekt' kreisen Eiswürfel klackernd im Glas, zu einem galoppierenden Balimbalim-Loop, der von hell zu dunkel changiert und dabei auch phasenverschoben eiernd seine Rhythmik ändert und das Volumen auf Metallfassformat. Na denn Prost. [BA 117 rbd]